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Neustart, Herausforderungen und große Ziele: Der Jahresrückblick mit Jonathan Gruschka und Volker Griese

Im großen Jahresrückblick blicken Jonathan Gruschka, der neue erste Vorsitzende der SG Balve/Garbeck, und Volker Griese, zweiter Vorsitzender und langjähriges Mitglied im Vorstand, auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Die Themen reichen vom Vorstandsneustart nach der Jahreshauptversammlung über die Herausforderungen nach dem Abstieg der ersten Mannschaft und dem Neuaufbau der Hinrunde bis hin zu den erfolgreichen Vereinsveranstaltungen und der Entwicklung im Jugend- und Altherrenbereich. Zum Abschluss wagen sie einen Ausblick auf die spannenden Projekte und Ziele für das Jahr 2025.

Erfahrt hier aus erster Hand, wie der Neustart gemeistert wurde, welche Highlights das Jahr geprägt haben und was sich die SG Balve/Garbeck für die Zukunft vornimmt!

Jonathan, Volker, das Jahr war für den Vorstand ein echter Neustart. Wie habt ihr die Veränderungen nach der Jahreshauptversammlung erlebt?

Jonathan Gruschka: Ich habe eine durchweg positive Rückmeldung auf den neu gewählten Vorstand erlebt. Es gab sogar einige Personen außerhalb des Vorstands, die direkt ihre Hilfe angeboten haben. Persönlich ist mir aufgefallen, dass die SG trotz der schwierigen Situation immer noch eine große Reichweite hat und doch viele Menschen interessiert.

Volker Griese: Der Neustart war vielleicht ein bisschen holperig, was aber auch nicht verwundern kann, wenn nach so vielen Jahren auf einmal neue Vorstandsmitglieder in der Verantwortung stehen. Gemeinsam haben wir den Übergang aber, glaube ich, ganz gut hinbekommen.

Mit dir, Jonathan, als neuem ersten Vorsitzenden und Volker als erfahrenem Vorstandsmitglied: Wie ergänzt ihr euch im neuen Team?

Jonathan: Ich denke, wir haben im neuen Vorstand eine ausgewogene Mischung gefunden. Der Umbruch war zwar deutlich spürbar, doch gerade die erfahrenen Mitglieder bringen Stabilität und wertvolle Perspektiven ein. Besonders Volker trägt mit seiner Erfahrung entscheidend zur Arbeit bei und ist ein hervorragender Sparringspartner, wenn es darum geht, neue Ideen der ‚Neuen‘ zu diskutieren und weiterzuentwickeln.

Volker: Ich glaube, dass „Erfolgsgeheimnis“ liegt darin, den Neuen im Vorstand genügend Freiraum zu geben, damit sie ihre Ideen vortragen und entwickeln können, gleichzeitig aber die „Altgedienten“ ihre Erfahrung einbringen zu lassen. Mit neuen Impulsen und alten Erfahrungswerten versuchen wir, auf wirtschaftlich sicherer Basis den sportlichen Erfolg der SG sicherzustellen.

Was war für euch die größte Herausforderung in diesem Jahr im Vorstand – und was lief besonders gut?

Jonathan: Die größte Herausforderung war, den sportlichen Bereich in einem extrem kurzen Zeitraum auf ein vernünftiges Niveau zu bringen. Vor allem ging es darum, die Spieler zu motivieren, bei der SG zu bleiben, und einen passenden Trainer zu finden. Besonders gut lief dabei, dass wir trotz der schwierigen Ausgangslage schnell Fortschritte erzielen konnten und als Team eng zusammengearbeitet haben.

Volker: Wirtschaftlich ist die SG ja schon seit einigen Jahren in relativ ruhigem Fahrwasser unterwegs, auch wenn der plötzliche Totalschaden der Heizung am Holloh so gar nicht in unser Konzept passte. Aber die Rückkehr auf den sportlichen Erfolgsweg war und ist sicherlich schon die größere Herausforderung. Da sind wir zwar auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A war der Neuaufbau sicher nicht einfach. Welche Herausforderungen sind euch besonders im Gedächtnis geblieben?

Jonathan: Für mich war es vor allem die Herausforderung, alles gleichzeitig neu aufzustellen und dabei den sportlichen Bereich in kürzester Zeit zu formen. Jetzt haben wir zum Glück mehr Zeit, um auch langfristige, perspektivische Themen anzugehen und nachhaltige Strukturen aufzubauen.

Volker: Die Mannschaft war ja nach dem Abstieg im Kern zusammengeblieben, auch wenn wir einige Leistungsträger verloren haben und wir das Team punktuell verstärken mussten. Die Suche nach einem neuen Trainer hätte nach meinem Geschmack ruhig etwas eher zum Erfolg führen können.

Wie zufrieden seid ihr insgesamt mit der Entwicklung der Mannschaft in der Hinrunde? Wo seht ihr noch Luft nach oben?

Jonathan: In Summe bin ich zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Wir haben einige neue Dinge integriert. Natürlich haben wir etwas Potenzial in der Entwicklung liegen lassen, was auch an einigen schwierigen Trainingswochen lag. Das muss man jedoch im Kontext der letzten Saison und der sehr neuen, jungen Mannschaft sehen. Positiv ist, dass jeder weiß, dass wir noch einiges verbessern können – und genau das motiviert uns für die kommenden Aufgaben.

Volker: Der Tabellenstand nach der Hinserie entspricht schon in etwa meinen Erwartungen. Wenn man aber zurückblickt, wie knapp manche Spiele verloren worden sind, und gleichzeitig sieht, dass Trainings- und Spielbeteiligung verbesserungswürdig sind, wird einem doch bewusst, dass auch mehr drin gewesen wäre. Mir ist bei einigen Spielern die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, zu verbessern, doch zu wenig ausgeprägt. In der Kreisliga kann man allein mit Ehrgeiz schon eine Menge erreichen, das haben uns andere Mannschaften voraus.

Was hat euch in der Hinrunde vielleicht auch positiv überrascht? Gibt es einen besonderen Moment, an den ihr gerne zurückdenkt?

Jonathan: Für mich war das gedrehte Spiel gegen Korriku Sundern ein echtes Highlight. Danach noch auf der 850-Jahr-Feier in Garbeck zu sein – das war etwas ganz Besonderes. Mit einem Sieg im Rücken lässt sich der Sonntag einfach schöner gestalten, vor allem auf so einer besonderen Veranstaltung. Ein weiterer besonderer Moment war der erste Sieg nach wirklich langer Zeit – das war ein riesiger Schritt für uns. Auch der Saisonauftakt auf dem Holloh gegen Bachum war ein sehr gelungener Tag.

Volker: Ich erinnere mich gerne an das 1:1 gegen den bis heute ungeschlagenen Tabellenführer TuS Hachen. Fast hätte es sogar zum Sieg gereicht. Und das mit einer stark ersatzgeschwächten SG-Mannschaft! Andererseits war das genau ein solches Spiel, das man in Bestbesetzung hätte gewinnen können.

Dieses Jahr gab es wieder viele tolle Events. Welche Veranstaltung hat euch besonders viel Spaß gemacht – und warum?

Jonathan: Besonders viel Spaß gemacht hat mir der Saisonauftakt. Es war einfach schön zu sehen, wie vielfältig das Publikum war – Eltern, Kinder und Fans waren dabei und haben gemeinsam für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Ein weiteres Highlight war der Rock Club. Vor allem, als wir als Mannschaft hinter der Theke standen, war das wirklich sehr amüsant und hat den Teamgeist noch einmal gestärkt.

Volker: Die Saisoneröffnung fand ich sehr gelungen, auch weil da unsere Walking-Football Mannschaft einmal vor heimischem Publikum auf sich aufmerksam machen konnte. Aber auch das Garbecker Patronatsfest gehört dazu, das wir im Jubiläumsjahr des Dorfes ausrichten durften. Dabei hat sich unser Verein von seiner besten Seite gezeigt und viel Lob erhalten.

Wie wichtig sind solche Veranstaltungen für das Vereinsleben und die Gemeinschaft? Habt ihr schon Ideen für neue Highlights im kommenden Jahr?

Jonathan: Solche Veranstaltungen sind für das Vereinsleben und die Gemeinschaft unglaublich wichtig. Sie fördern die Identifikation und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl, was uns als Verein weiter voranbringt. Wir sind bereits in konkreter Planung für weitere Highlights. Viel verraten möchten wir noch nicht.

Volker: Die Veranstaltungen können den Zusammenhalt im Verein fördern, wenn viele Helfer gemeinsam an einem Erfolg arbeiten. Sie sind aber natürlich auch wirtschaftlich wichtig, denn nur mit den Mitgliedsbeiträgen lässt sich der Sportbetrieb auf zwei Kunstrasenanlagen längst nicht mehr finanzieren. Wir denken deshalb darüber nach, in Balve eine weitere Veranstaltung zu etablieren, nachdem der Rock Club in Garbeck mittlerweile ein Stammpublikum hat.

Der Jugendbereich ist das Herzstück eines Vereins. Wie seht ihr die aktuelle Entwicklung unserer Jugendteams? Was läuft gut, und wo besteht vielleicht noch Handlungsbedarf?

Jonathan: Aktuell bin ich kein Sprachrohr für die Jugend, aber dafür gebührt ein riesiges Dankeschön an Pat, Zlatko, alle Jugendtrainer und die helfenden Hände. Die Jugend ist die Zukunft, und wir werden unseren Fokus sowohl kurz- als auch mittelfristig noch stärker darauf lenken. Ich freue mich, dass so viele Menschen hier mit viel Herzblut investieren. Besonders stolz sind wir als SG darauf, dass wir in den Jugendspielgemeinschaften eine sehr bedeutende Rolle spielen.

Volker: Wir haben das Team um unseren Jugendleiter Patrik Kühn ja ein wenig erweitert. Mit Tobias Böckelmann als Stellvertreter und Koordinator für die jüngeren Jahrgänge sowie Zlatko Mihajlovic als Koordinator für die A- bis C-Junioren sind wir jetzt breiter aufgestellt. Und wir stellen – wenn auch in einigen Jahrgängen in Kooperation mit Nachbarvereinen – endlich wieder in allen Altersklassen mindestens eine Mannschaft. Problematisch bleibt es bei den älteren Jahrgängen, den A- und B-Junioren. Dort mehr Stabilität und Kontinuität hineinzubekommen, wäre mit Blick auf die Nachwuchsentwicklung für die Seniorenteams wichtig.

Wie gelingt es euch, junge Talente langfristig an den Verein zu binden und die Begeisterung am Fußball zu fördern?

Jonathan: Um junge Talente langfristig an den Verein zu binden und ihre Begeisterung für den Fußball zu fördern, müssen wir auf mehrere Faktoren setzen. Eine gute Seniorenmannschaft ist dabei ein wichtiges Zugpferd, ebenso wie qualifizierte Jugendtrainer, die den Spielern viel beibringen. Auch eine vernünftige Ausrüstung und die Einbindung der jungen Spieler ins Vereinsleben tragen dazu bei, dass sie sich hier wohlfühlen und langfristig bleiben.

Volker: Genau das ist die entscheidende Frage! Leider gibt es dafür kein Patentrezept. Ich denke aber, dass es darauf ankommen wird, den Spielerinnen und Spielern schon in sehr jungen Jahren den Spaß am Fußball zu vermitteln und ihnen spätestens ab einem Alter von 15/16 Jahren eine sportliche Perspektive im Seniorenbereich aufzeigen zu können. Dazu braucht es gut qualifizierte Trainer, engagierte Betreuer und kooperationswillige Eltern.

Der Altherrenbereich lebt von Tradition, aber auch neuen Ideen. Wie läuft es aktuell bei den Altherren, und wie kommt das „Walking Football“ an?

Volker: Der Altherren-Fußball liegt nach meiner Wahrnehmung im gesamten Kreis Arnsberg ziemlich am Boden. Auch bei uns ist durch die Corona-Pandemie einiges weggebrochen, was sehr schade ist. Um wieder ähnlich große Erfolge wie früher feiern zu können, bedarf es eines grundsätzlichen Neuaufbaus. Ein Lichtblick ist die Walking-Football-Truppe in Garbeck. Anfangs belächelt, hat sie mittlerweile recht guten Zulauf; gleichwohl können sich gerne noch weitere Interessierte anschließen, die mit dem Fußball noch nicht ganz aufhören oder nach einer Pause auf den Platz zurückkehren wollen.

Gibt es im Altherrenbereich besondere Veranstaltungen oder Aktionen, die in diesem Jahr für Highlights gesorgt haben?

Volker: Für die „Gehfußballer“ war ein Highlight sicherlich die Teilnahme an der Walking-Football Westfalenmeisterschaft in Kaiserau. Und für die Garbecker AH-Fußballer ist die Winterwanderung natürlich in jedem Jahr ein Highlight!

Was sind eure wichtigsten Ziele für das Jahr 2025 – sowohl für den Verein insgesamt als auch für den sportlichen Bereich der Senioren?

Jonathan: Unser Ziel für das Jahr 2025 ist es, uns weiterhin in mindestens dem gleichen Tempo weiterzuentwickeln und vor allem im sportlichen Bereich weitere Akzente zu setzen. Wir möchten sowohl als Verein als auch in den Seniorenmannschaften noch mehr erreichen und unseren Weg nachhaltig ausbauen.

Volker: Im administrativen wie im sportlichen Bereich sollten wir den eingeschlagenen Weg grundsätzlich weiterverfolgen. Vielleicht sind hier und da Kurskorrekturen oder Tempoverschärfungen notwendig. Dann werden wir unsere Ziele über kurz oder lang ganz sicher erreichen.

Habt ihr bereits konkrete Projekte oder Ideen, auf die sich die Mitglieder besonders freuen dürfen?

Jonathan: Wie bereits erwähnt, haben wir ein paar spannende Projekte in Planung. Weitere Details werden wir über unsere Social-Media-Kanäle kommunizieren, da wird mit Sicherheit noch einiges auf uns zukommen, auf das sich die Mitglieder freuen dürfen.

Volker: Ja, wir möchten den Mitgliedern, die uns über das Jahr besonders unterstützen, unsere Wertschätzung besser zeigen. Auch die älteren, zumeist passiven Mitglieder können sich schon auf eine kleine Aufmerksamkeit freuen, mit der wir ihnen zeigen wollen, dass sie nach wie vor zur SG gehören.